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Bilder aus Versehen

Peter Geimer
Die Geschichte der Fotografie wird gern als Erfolgsgeschichte technischer Innovationen erzählt: Immer bessere Techniken wurden entwickelt, immer genauere Bilder hervorgebracht. Diese Erzählung vom stetigen Fortschritt durchkreuzt aber von Anfang an eine Geschichte der Störung, der Irritation und des Unfalls: Die Technik spielte nicht mit, Bilder schmolzen, verfärbten sich im Entwicklerbad oder verschwanden hinter unerklärlichen Wolken und Schleiern. Was unsichtbar bleiben sollte - das Medium der Übertragung selbst - kam unübersehbar zum Vorschein. Peter Geimer erzählt die Geschichte dieser fotografischen Erscheinungen: In den ersten Jahrzehnten der Fotografie gilt es, das fotografische Bild gegen immer neue Dämonen der Technik zu verteidigen. Um 1900 beginnt man, auch Unsichtbares zu fotografieren - Strahlen, Geister, Gedanken - und weiß plötzlich nicht mehr zu sagen, ob die entstandenen Bilder natürliche Phänomene zeigen oder Effekte der fotografischen Aufnahme selbst. Entfernte Galaxien oder Staub auf der Linse? Ein Abbild Christi oder zufällige Erscheinungen im Entwicklerbad? Schließlich beginnen Künstler wie Strindberg, Polke oder Araki die technischen Regeln mit Absicht zu missachten, um die ästhetische Dimension des Zufalls zum Vorschein zu bringen. Die Störung ist der Ort, von dem aus die Frage nach der Wahrheit der Fotografie noch einmal ganz neu gestellt werden kann.
Autor: Geimer, Peter
EAN: 9783865726544
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 528
Produktart: Gebunden
Herausgeber: Bandel, Jan-Frederik
Verlag: Philo Fine Arts Stiftung
Veröffentlichungsdatum: 23.03.2010
Untertitel: Eine Geschichte der fotografischer Erscheinungen
Schlagworte: Das Unsichtbare Fotografie, Geschichte
Größe: 103 × 165
Gewicht: 448 g