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Der k.u.k-Soldat im Werk Arthur Schnitzlers: Figurationen fremdbestimmter Identitäten

Andre Seegers
Arthur Schnitzler trat 1882 für ein Jahr in die habsburgische k. u. k. Armee ein. Er erlebte diese Zeit als tiefe persönliche und künstlerische Krise. Im wieder aufgenommenen Schaffen werden Soldaten wie Oberleutnant Karinski (Freiwild, 1893), Leutnant Gustl (1900), und Leutnant Kasda (Spiel im Morgengrauen, 1924) zu zentralen Figuren. Schnitzler zeigt sie als fremdbestimmte, schwache Charaktere, die sich verzweifelt an Uniform, Ehrenkodex und das gesellschaftliche Prestige ihrer Position klammern. Die aus ihrer Identitätsschwäche erwachsende Aggression findet ihr Fanal in Militarismus, Chauvinismus und Antisemitismus. Andre Seegers erläutert in seiner Studie, wie der brillante Psychologe Schnitzer auch anhand seiner Soldatenfiguren die Abgründe aufdeckt, die unter dem morbiden Glanz der zur Etikette erstarrten Gesellschaft verborgen liegen. Unter Bezugnahme auf Schnitzlers Tagebuchaufzeichnungen wird deutlich, dass die literarische Verarbeitung des Soldatenmotivs Schnitzler letztendlich zur Stabilisierung der eigenen erschütterten Identität verhilft.
Autor: Seegers, Andre
EAN: 9783868155006
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 96
Produktart: kartoniert, broschiert
Verlag: Igel Verlag Igel Verlag L & W
Veröffentlichungsdatum: 23.09.2009
Schlagworte: Schnitzler, Arthur
Größe: 8 × 138 × 203
Gewicht: 137 g