Du bist angehende Lehrkraft (n).Du erhältst die Aufgabe, Deine Diplomarbeit zu einem Grundsatzthema während der Sommerferien zu schreiben. Einige Schüler hatten Dich auf die Idee gebracht, die Themen Erziehung und Verantwortung zu wählen. Dabei war es nicht deren Vorschlag, sondern Dein Eindruck von Ihnen. Das Referendariat hat Dich in diesem Sinne hochsensibilisiert.Am letzten Schultag vor den Sommerferien fällt Deine Wahl auf den folgenden Titel: "Die Erziehung zur Verantwortung des Menschen in unserer Welt!"Dir fallen weitere, nicht weniger spannende Varianten über Nacht ein, diese am ersten Sommerferientag zu notieren:"Die Verantwortung zur Erziehung des Menschen in unserer Welt!""Der Mensch zur Verantwortung der Erziehung in unserer Welt!""Der Mensch zur Erziehung der Verantwortung in unserer Welt!""Der Verantwortung zum Menschen der Erziehung in unserer Welt!""Die Erziehung zum Menschen der Verantwortung in unserer Welt!"Die Euphorie ist mittlerweile der Erschöpfung am achtundzwanzigsten Sommerferientag gewichen, vor einer zwar endlichen und doch gefühlten, scheinbar unendlichen Zahl und Wahl an Satzkombinationen und Auslegungen Deiner Herzensangelegenheit erlegen zu sein. Du nimmst Dir für diesen Tag nicht weiter vor, als die Erholung von dieser Erkenntnis. In der folgenden Nacht zum neunundzwanzigsten Sommerferientag träumst Du schlecht: Eine gigantische, volle WC-Papierrolle vom Boden bis zum Himmelszelt bittet Dich aus dem Inneren seines Hohlraumes nach beiden Seiten mit tiefer Stimme: "Bitte fang' endlich mit der ausformulierten Niederschrift der Begriffsdefinitionen und -Erklärungen an und vergesse nicht sie im passenden Register zu artikulieren, sonst wirst Du nie fertig."