Die Sprachgefangenen
Das Drama mit der Sprache Fünf Theaterstücke - eine Pentalogie Was die Sprache der Gene für die Natur des Menschen ist, ist die Sprache der Buchstaben für seine Kultur: Sie formt seine Wahrnehmung, sein Denken und seine Gefühle. In Die Sprachgefangenen setzt die Autorin fünf Schauspieler wie einen Trupp Spürhunde auf eine der vielen Fährten von Sprache. Kaum hat der erste Spieler Witterung von Zeilen aus der Bibel aufgenommen, versetzt er sich in eine historische Zeit. Die andern folgen ihm. Es kommt zu einer Begegnung teils geschichtlich bezeugter, teils erfundener Personen, deren Lebenswege sich genau so im Jahr 49 n. Chr. am Quellfluss des Jordan hätten kreuzen können. Mittelpunkt ist die Figur des Paulus. Sein neuer Glaube und missionarischer Eifer beunruhigen die andern. Am Schluss wenden sich alle gegen ihn. Die Frage steht im Raum: Wenn am Anfang das Wort war und das Wort in Gott und der Mensch durch Gottes Worte erschaffen wurde, ist dann nicht auch Gott ein Wort, ein Menschenwort - wenn auch mit derselben Kraft, Wahrnehmung, Denken und Gefühle zu formen, Wirklichkeit zu schaffen?