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Der italienische Einfluss auf die deutsche Schriftsprache in Südtirol

Linda Zebe
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,5, Universität Leipzig (Fakultät für Romanistik), Veranstaltung: Italianistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht aus variationslinguistischer Perspektive den Einfluss der italienischen Sprache auf den Südtiroler Sonderwortschatz. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den primären Südtirolismen, also nur auf den in der Region Südtirol gebräuchlichen Sonderwörtern (cf. Abfalterer 2007: 167), die der italienischen Beeinflussung unterliegen.Gegenstand dieser Arbeit ist der sprachliche Austausch in der Grenzlandschaft Südtirol. Seit der Annexion der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol an Italien im Jahre 1918 kann man von einem unmittelbaren, spontanen Sprachkontakt sprechen (cf. Pernstich 1982: 91). Deutsch ist neben dem Italienischen gleichberechtigte Amtssprache, im ladinischen Teil Südtirols ist zudem Ladinisch die dritte Amtssprache (cf. Ammon 1995: 405).Die Arbeit gliedert sich in vier Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit der lokalen Sprachsituation. Südtirol gehörte bis 1918 zu Österreich und wurde im Zuge der Neuaufteilung Europas nach Ende des Ersten Weltkrieges Italien zugesprochen. Die faschistische Politik versuchte in den darauffolgenden Jahren 1922-1943 die Region zu italianisieren, indem einerseits die deutsche Sprache vollständig verboten und andererseits der Zuzug von italienischen Bevölkerungsgruppen stark gefördert wurde (cf. Ammon 1995: 405). Durch das Abkommen zwischen Hitler und Mussolini im Jahre 1939 bekamen die Südtiroler das Recht auf Option, demzufolge Südtirol zu verlassen oder die italienische Staatsbürgerschaft und somit die italienische Sprache und Kultur gänzlich anzunehmen (cf. Riehl 2001: 17).Die Unterstützung seitens der Schutzmacht Österreich und die gleichzeitig repressive Politik der deutschsprachigen Südtiroler Bevölkerung durch den italienischen Zentralstaat bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts haben zu der heute weitgehend umgesetzten politischen Autonomie und der Gleichberechtigung der italienischen und deutschen Sprachen geführt.Heute zählen sich 68% der deutsch-, 28% der italienisch- und 4% der ladinischsprachigen Sprachgruppe in Südtirol zugehörig (cf. Riehl: 2001: 16).Der zweite Teil dieser Arbeit untersucht die Begriffe Interferenz und Entlehnung, sowie die Gefahr der Überfremdung der deutschen durch die italienische Sprache.Anschließend beschäftigt sich der dritte Teil mit dem Südtiroler Sonderwortschatz. Die Arbeit stützt sich dabei auf die Studie "Der Südtiroler Sonderwortschatz aus plurizentrischer Sicht" (2007) von Heidemaria Abfalterer.