Ästhetische Recherche und politisches Engagement in Sowjetrussland in den 1920er und 1930er Jahren Red Cavalry analysiert die Verbindung zwischen ästhetischer Recherche und politischem Engagement in Sowjetrussland in den 1920er und 1930er Jahren und erklärt einige der Schlüsselmomente dieser Beziehung. Mit einer bemerkenswerten Textsammlung von Spezialisten wie Evgeny Dovrenko, Cristina Lodder, Pascal Huyn, Richard Stites, Andrei Smirnov, Vitali Shentalinski u.a. sowie mit dokumentarischem Material illustriert das Buch die Strategien, die vom Sowjetstaat angewandt wurden, um seine Ideologien über den Gebrauch einer neuen Sprache, Mythologie, Symbolik, Riten und Helden aufzuzwingen. Es erforscht den Beitrag von Autoren, Regisseuren, Musikern, Künstlern und Drehbuchautoren (die Stalin selbst als "Ingenieure der Seele" bezeichnet hat) und untersucht die aktive Teilnahme an der bolschewistischen Propaganda von einigen, die Isolation von anderen sowie die Verzweiflung von vielen. Die Beiträge beschäftigen sich mit Themen wie revolutionärem Ikonoklasmus, der Rolle von Kultur von und für das Proletariat, Montage als Instrument die Narrative der Avantgarde auszudrücken, die Bedeutung des Maschinismus, projizierte Utopien in Futurologie und Science Fiction, neue Stadtentwicklung und neue gemeinschaftliche Formen von Beziehungen. Andere Themen werden als Schlüssel für das Verständnis der politischen und kulturellen Epoche analysiert: Film als das neue Propagandamedium par excellence; das Schicksal der Satire während der 1920er und 1930er Jahre als Spiegel der veränderten Haltung des Staates gegenüber den Möglichkeiten von Humor; neue Versuche, Kunst und Propaganda miteinander auszusöhnen; Faktografie und Fotomontage; neue Narrative in Verbindung mit den großen Projekten der Fünf-Jahres-Pläne etc.