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Der Mensch und Gott in der familienbiographischen Phänomenologie

Barbara Buratynski
Diskussionsbeitrag / Streitschrift aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, , Sprache: Deutsch, Abstract: Ein anderer Motor, der mich trieb, diese Arbeit zu schreiben, war die Feststellung, wie sehr der Mensch dazu neigt, alles, was geschieht, als Willen Gottes anzusehen. Wer das tut, wird irgendwann an seinem "Gottesbild" verzweifeln. Wer fürchtet, es könnte ihm glaubensmäßig den Boden unter den Füßen wegziehen, wenn er sich auf neue Denkansätze einlässt in Bezug auf Glaubensinterpretationen, der ist nicht wirklich eingebunden in seinem Glauben, auch wenn er es meint. So wie ein Kind sich nur nach Außen hin öffnet, wenn es aufgrund von erlebtem mütterlichen Halt, einen gesunden Selbsthalt entwickeln konnte, so findet sich das gleiche Prinzip auch auf der Glaubensebene. Bindung muß sich vollziehen zwischen den Menschen und Gott. Die unerfüllte Liebe ist das stärkste Band, das die Generationen zusammenhält. Deshalb wiederholen sich Schicksale und Wege in den Generationen, weil das Versteckte und Nichtverbalisierte wirkt, wie ein Sog. Das Heimliche ist das Gesetzmäßige. Phänomene zeigen das, was in der Eltern-Kind-Beziehung in der jeweiligen Generation gefehlt hat. Obwohl Menschen an Gott glauben, befinden sie sich wie oft in einer inneren Zerrissenheit, weil trotz Glauben, sich der Segen Gottes nicht erfüllt und sie sich in einem Vakuum befinden, das existentielle Fragen unbeantwortet lässt und das Herz letztendlich krank wird. "Hingezogene Hoffnung macht das Herz krank, aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens". Spr 13,12