Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen

Die völkerrechtswidrige Entführung und ihre Rechtsfolgen.

Stephan Wilske
Grenzüberschreitende staatliche Entführungen sind ein stets aktuelles und relativ weit verbreitetes Phänomen, das in der Völkerrechtswissenschaft kontrovers diskutiert wird.Der Autor arbeitet im ersten Teil dieser Untersuchung Tatbestand, völkerrechtliche Unrechtsausschließungsgründe und Rechtsfolgen der völkerrechtswidrigen Entführung anhand der neueren, insbesondere von den USA geprägten Praxis heraus und nimmt dabei auch Stellung zur Rolle internationaler Organisationen bei der grenzüberschreitenden Festnahme von mutmaßlichen Straftätern. Von besonderer Bedeutung in der Praxis ist regelmäßig der Einfluß einer völkerrechtswidrigen Entführung auf ein nachfolgendes Strafverfahren gegen den Entführten. Streitig ist insbesondere, ob das Völkergewohnheitsrecht ein Verfahrenshindernis fordert. Zum Nachweis der hierfür notwendigen Staatenpraxis und Rechtsüberzeugung untersucht Stephan Wilske im zweiten Teil einschlägige Rechtsprechung und Äußerungen der Exekutive und Legislative von Entführer- und Opferstaaten und kommt zu dem Ergebnis, daß das Völkergewohnheitsrecht sich - beschleunigt durch die fast einhellige Kritik an der Entscheidung des U. S. Supreme Courts in der Sache U. S. v. Alvarez-Machain (1992) - gewandelt hat. Ein Strafverfahrenshindernis aus Völkergewohnheitsrecht ist nunmehr immer dann anzunehmen, wenn der verletzte Staat protestiert hat oder wenn die Entführung von schweren Menschenrechtsverletzungen begleitet war.
Autor: Wilske, Stephan
EAN: 9783428094646
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 448
Produktart: kartoniert, broschiert
Verlag: Duncker & Humblot
Untertitel: Dissertationsschrift
Schlagworte: Internationales Strafrecht
Größe: 20 × 160 × 234
Gewicht: 580 g