Der Begriff Demokratie in der innerislamischen Diskussion
Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Demokratie, die man heute als "Volksherrschaft" bzw. als "Herrschaft der Mehrheit" versteht, hat nicht in allen Staaten in diesem Sinn Fuß gefasst und findet trotzdem in allen Völkern der Welt Befürworter. Seit 2010 und vor allem seit dem Ausbruch des "arabischen Frühlings" hört man in vielen islamischen Ländern von Demonstranten nicht nur die Forderung nach Freiheit, Gerechtigkeit und Würde, sondern auch jene nach Demokratie. Doch der Ursprung dieses Begriffes liegt von jenen Ländern und jener Gegenwart, in denen man sich nach Demokratie sehnt, weit entfernt, nämlich im antiken Griechenland.Laut Bien ist das Wort Demokratie als erstes bei Herodot aufgetaucht, welcher nicht nur den "allerschönsten Namen" gelobt habe, sondern auch die daraus zu entnehmenden Vorteile für die Menschen, namentlich die Gleichheit vor dem Gesetz [Isonomie] und das Vermeiden der Alleinherrschaft bzw. der Tyrannei. Diese Gleichheit vor dem Gesetz ist jedoch nicht gleichbedeutend mit dem im modernen Sinne verstandenen Begriff, sondern meint nur die Gleichheit der Bürger in Bezug auf deren politische Rechte. Genauer gesagt ermöglichte die Demokratie als ein Herrschaftssystem den griechischen Bürgern die Gleichheit hinsichtlich politischer Rechte, welche sie schließlich in den Volksversammlungen wahrnehmen konnten.Seit 2010, damit seit dem Ausbruch und dem sich rasch ausbreitenden "arabischen Frühling", wächst das Verlangen der Menschen nach "der Demokratie". Doch welcher eigentliche Sinn sich hinter diesem Wort verbirgt, ob die arabische Auffassung dem westlichen Verständnis ähnelt oder - wie anzunehmen ist - davon doch stark abweicht, soll im Folgenden geklärt werden. Hinweise sollen die Aussagen islamischer Rechtsgelehrter verschiedener islamischer Länder geben. Dies heißt wiederum, dass die Ergebnisse der Studie nicht die generelle Meinung der islamischen Völker im Nahen-Osten widerspiegeln können.Eine solche enorme Forschung würde, wenn überhaupt möglich, einen weitaus größeren Zeitrahmen verlangen, welcher der vorliegenden Arbeit nicht zur Verfügung steht. Doch gelten die Meinungen der Rechtsgelehrten, selbst in unserer gegenwärtigen, modernen Zeit, für viele Muslime neben dem Qur an und der Sunna vor allem in Bezug auf unvollständig überlieferte Angelegenheiten als wichtige Quellen.
Autor: | Al-Barwari, Fatima |
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EAN: | 9783668376632 |
Seitenzahl: | 84 |
Produktart: | kartoniert, broschiert |
Verlag: | GRIN Verlag |
Schlagworte: | Sprache, allgemein & Nachschlagewerke Demokratie Scharia Schura Islam |
Größe: | 5 × 148 × 210 |
Gewicht: | 135 g |