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Poetik des Abbruchs

Daniel Kazmeier
Negativität ist kein Motiv, keine Methode, kein Muster, keine Form. Negativität ist ein Modus der Erfahrung: der Erfahrung der Unerfahrbarkeit von transzendenten und immanenten Sinngarantien. Diese Erfahrungsstruktur führt zum religiösen Wissen der Vormoderne. Dort schließt die Literatur des 17. und frühen 18. Jahrhunderts die Lücke, die zwischen der negativen Theologie in Antike und Mittelalter und modernen Konzepten, wie sie zwischen Hegels Philosophie und Adornos negativer Dialektik entworfen worden sind. Indem Negativität als literarische Figuration die Darstellung zum Problem macht, verleiht sie ihr gleichzeitig einen eigenen Zuschnitt. Dank seiner figurativen Kraft, kann der literarische Text das in Szene setzen, was nicht ist, ohne Negativität definieren oder konzeptualisieren zu müssen. Drei Schauplätze des Abbruchs führen zu drei Autor/innen: Anhand von Blaise Pascals Pensées (1670) und den Lettres Provinciales (1656/57) werden materiale Abbrüche verhandelt, anhand von Catharina Regina von Greiffenbergs Geistlichen Sonetten, Liedern und Gedichten (1662) rhetorische Abbrüche und anhand von Immanuel Jakob Pyras Versepos Der Tempel der wahren Dichtkunst (1737/1745) narrative Abbrüche.
Autor: Kazmeier, Daniel
EAN: 9783826056888
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 412
Produktart: kartoniert, broschiert
Verlag: Königshausen & Neumann
Veröffentlichungsdatum: 26.05.2016
Untertitel: Literarische Figurationen von Negativität im 17. und 18. Jahrhundert (Pascal - Greiffenberg - Pyra)
Schlagworte: Greiffenberg, Catharina R. von Pensees (Pascal)
Größe: 29 × 156 × 235
Gewicht: 619 g