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Die Gottesfrage bei Emerich Coreth

Alex Masungu
Zweifelsohne zählt der Österreichische Jesuit Emerich Coreth (1919-2006) zu den wichtigen christlichen Philosophen, die den Gottesglauben gedankentief begründet haben. Ja, auch in unserer Zeit gibt es viele, die sich nicht gedankenlos dem Säkularismus und in seinem Gefolge einem (wenigstens) praktischen Atheismus ausliefern, sondern aus dem Ungenügen der modernen Welt ehrlich nach Gott suchen, auch Philosophen, die sich die Frage nach Gott stellen, ob sie ihn im Sinne des christlichen Gottesglaubens finden oder auch nicht. Durch den Entwurf eines neuen Ansatzes beim Vollzug des Fragens führt das Denken Coreths in der Philosophiegeschichte eine (coreth'sche) Denkwende herbei: Es ist die Frage nach der Frage, genauer nach den Bedingungen der Möglichkeit des Vollzugs der Frage als solcher. Damit entfaltet Coreth eine Grundlegung der Seinsmetaphysik in transzendentaler Methode: Als Bedingungen, ohne die unser Fragen nicht möglich wäre, werden Unterscheidungen und Zusammenhänge aufgewiesen, die den klassischen Begriffen der Metaphysik entsprechen und die deren Sinn ausgehend von Bedingungen bewussten menschlichen Lebens erschließen. Die coreth'sche Denkwende innerhalb der transzendentalen Metaphysik gipfelt in der Gottesfrage und somit wird eine Wende in der Gottesfrage herbeigeführt. Ausgehend von Bedingungen bewussten menschlichen Lebens dem Menschen als Fragendem (und Suchendem) zu begegnen, ist es ein ausgezeichneter kulturunabhängiger Wirklichkeitszugang, den Coreth als Hilfe für das Selbstverständnis des Menschen, gerade auch des gläubigen Menschen, in seiner Welt und in seinem Bezug auf Gott entwirft. In dieser Arbeit lässt sich deutlich zeigen, dass die philosophische Gotteslehre E. Coreths nicht nur europäische katholisch-christliche Gottesglaubenskrisen (wie etwa Gottlosigkeit, Gottferne, Gottmüdigkeit, Gottvergessenheit) und Gottesglaubensfragen sondern auch außereuropäische katholisch-christliche Gottesglaubenskrisen und Gottesglaubensfragen betrifft. Genauer gesagt: Überall dort, wo der katholisch-christliche Gottesglaube verkündet wird, gibt es unaufhörlich entweder sehr wichtige Gottesglaubensfragen oder auch schwere Gottesglaubenskrisen, deren Beantwortungen von den Impulsen der philosophischen Gotteslehre Coreths hergeleitet werden können. Die Probleme der Verdummungstendenzen, der Gottunbestimmtheit und des Fehlens einer thematisierten Gottesfrage in der Region Tanga, Tansania, sind ein eindeutiges Beispiel dafür. Damit ist die globale Bedeutsamkeit der coreth'schen Gottesfrage hervorgehoben.
Autor: Masungu, Alex
EAN: 9783902652638
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 178
Produktart: kartoniert, broschiert
Verlag: Studia
Veröffentlichungsdatum: 19.06.2012
Untertitel: Philosophisch den Gottesglauben begründen
Schlagworte: Christliche Philosophie Coreth, Emerich Gott Interkulturelle Theologie Religionsphilosophie
Größe: 148 × 210
Gewicht: 284 g