Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen

Innovation in der Spätantike

Die Spätantike wird von zahlreichen Forschern mehr unbewußt als bewusst an den Blütezeiten der griechischen und römischen Kultur gewertet und gemessen. Anstelle dieses wertenden Geschichtsbildes, das "Aufstieg und Niedergang" als pauschale, alle Bereiche der Kultur erfassende, wellenförmige Bewegung nachzeichnet, soll der Leser eine kontextuelle Sehweise gewinnen, welche sich bemüht, das So-Sein der verschiedenen Phänomene einer Epoche in ihrem Lebenszusammenhang zu verstehen. Vor allem geht es darum, die Vitalität und das Schöpferische der Spätantike herauszuarbeiten. Von zentraler Bedeutung ist die Frage der Brechung der Norm und der Akzeptanz des Neuen. Gewisse Innovationen blieben vereinzelte Erscheinungen, ohne eine paradigmatische Geltung zu erlangen, andere stiegen auf zu weltweiter Anerkennung. Es sind diese Prozesse, die besondere Aufmerksamkeit verdienen. Man kann andererseits nicht über Innovation sprechen, ohne gleichzeitig die Tradition zu analysieren, aus welcher das N eue hervorgegangen ist. Das Kolloquium sollte nicht um jeden Preis bisher vermeintlich zu wenig erbrachte Beweise für die Innovationskraft der Spätantike anhäufen, sondern versuchen, die Begleitumstände einer Innovation auszuloten. Die Spätantike eignet sich als Feld für diese Fragestellung besonders gut, weil sie in gewissen Bereichen eine erzkonservative, in anderen Bereichen eine erstaunlich innovationsfreudige Verhaltensweise an den Tag legte. Dieses Innovationsbedürfnis ist erforschbar. Die Aufsatzsammlung soll dazu beitragen, dieser Fragestellung mehr Kontur zu verleihen.
EAN: 9783882268799
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 455
Produktart: Gebunden
Verlag: Reichert
Untertitel: Kolloquium Basel, 6./7. Mai 1994
Schlagworte: Antike, Kunst Spätantike
Größe: 245
Gewicht: 1474 g