Scanningdaten stellen seit geraumer Zeit eine wichtige Informationsgrundlage des Handelsmanagement und auch des industriellen Vertriebsmanagement dar. In der Unternehmenspraxis, insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen, sind jedoch die Verfahren zur Analyse von Scanningdaten und die damit verbundenen Probleme der Scanningdaten-Forschung weitgehend unbekannt. Folglich werden die Informationspotenziale von Scanningdaten in der Deutschen Unternehmenspraxis nicht ausreichend, im Mittelstand praktisch überhaupt nicht genutzt. Aus Sicht der kleinen und mittelständischen Unternehmen entsteht somit häufig ein Wettbewerbsnachteil gegenüber Großunternehmen, die zum Teil über eigene Auswertungsmethoden verfügen oder kostenintensive Datenauswertungen von Marktforschungsinstituten erkaufen können. Als ein Indiz für diesen Zustand sei die in der Bundesrepublik Deutschland kaum artikulierte Nachfrage kleiner und mittelständischer Unternehmen nach Scanningdaten genannt. In den USA hingegen gehört die Auswertung von Scanningdaten zu den üblichen Verfahren der Gewinnung von Marktdaten. Dieses Szenario verdeutlicht den Rückstand der Nutzung von Scanningdaten in der Bundesrepublik Deutschland.In der vorliegenden Schrift wird der aktuelle Stand der Nutzung von Scanningdaten in der Deutschen Konsumgüterwirtschaft skizziert. Darüber hinaus werden die Problemfelder der Nutzung von Scanningdaten in der Deutschen Unternehmenspraxis offen gelegt und entsprechende Lösungsansätze herausgearbeitet. Anhand eines konkreten Fallbeispiels aus dem filialisierten Lebensmitteleinzelhandel werden Verfahren zur Analyse von Warengruppen dargestellt.