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Erinnern als Überschritt

Ulrike Jureit
Historiker Koselleck als geschichtspolitischer Akteur und streitbarer Intellektueller.Im Jahr 1993 stießen die Pläne der Bundesregierung zur Neugestaltung der Neuen Wache in Berlin auf erheblichen Widerspruch. Zu den schärfsten Kritikern dieser vor allem vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl forcierten Umwidmung gehörte Reinhart Koselleck, der wiederholt und für seine Verhältnisse ungewöhnlich lautstark Stellung bezog. Rückblickend erweist sich diese Kontroverse als der Beginn eines öffentlichen Engagements, das man zuvor von dem Bielefelder Historiker nicht kannte. Ob Neue Wache oder Holocaust-Mahnmal - Koselleck äußerte sich fortan ebenso deutlich wie zunehmend polemisch zu den im vereinigten Deutschland verhandelten erinnerungskulturellen Großprojekten. Das Buch setzt Kosellecks geschichtspolitische Interventionen zu seiner Verzeitlichungstheorie der Moderne in Beziehung, reflektiert sie biographisch und geht zudem seiner Verhältnisbestimmung von Erfahrung und Erinnerung nach. Das Nachleben vergangener Ereignisse im Modus des Erinnerns verstand Koselleck als ein Transformationsgeschehen, das er in Anlehnung an Martin Heidegger als Überschritt begrifflich zu fassen versuchte.
Autor: Jureit, Ulrike
EAN: 9783835354357
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 192
Produktart: Gebunden
Verlag: Wallstein
Veröffentlichungsdatum: 13.04.2023
Untertitel: Reinhart Kosellecks geschichtspolitische Interventionen
Schlagworte: Berlin Historikerstreit Kulturgeschichte Bielefeld Deutschland Theorie Erfahrung Transformation Wehrmacht Juden / Jüdin / Jüdische Frauen Student Verdrängung Psychologie Gedächtnis
Größe: 227 × 157 × 17
Gewicht: 384 g