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Der Preis der Gleichgültigkeit

Anna Hordych
Leistet die Gleichgültigkeit Widerstand gegen den kapitalistischen Markt oder arbeitet sie ihm zu? Im Zentrum der Studie steht die Kippfigur der Gleichgültigkeit in der Literatur des 19. Jahrhunderts. Der Siegeszug des bürgerlichen Kapitalismus beruht auf monetären Äquivalenzen, die im "Zeitalter der Gleichheit" (Tocqueville) von politischen und geschlechtlichen Semantiken gerahmt werden. Als abstrakter Gleichmacher scheint das Geld Tendenzen der Objektivierung zu verstärken und Gegenstrategien der Subjektivierung und Extravaganz herauszufordern. Gleichgültigkeit evoziert bei Zola, Keller, Maupassant, E.T.A. Hoffmann, Catherine Gore und Henry James mal ein aristokratisches Desinteresse des Subjekts, mal die Melancholie des Entzugs. So oszilliert das Erbe der Stoa in den Poetiken der Indifferenz des 19. Jahrhunderts und bleibt eine zweifelhafte Geste der Befreiung. Der "Preis der Gleichgültigkeit" liegt in den Widersprüchen einer Haltung, die Wertschöpfung ablehnt und zugleich fördert.
Autor: Hordych, Anna
EAN: 9783770569243
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 330
Produktart: kartoniert, broschiert
Verlag: Brill Fink Brill | Fink
Veröffentlichungsdatum: 16.06.2025
Untertitel: Poetiken der Indifferenz im 19. Jahrhundert für und gegen die Ökonomie
Schlagworte: Gesellschaftskritik Kapitalismus Aristokratie Dekadenz Verhalten Bürgertum Spekulation Entfremdung Marxismus Bourgeoisie
Größe: 155 × 235
Gewicht: 1 g