Hintergrund: In dieser Studie wurde die systolische Funktion des rechten Ventrikels (RV) bei Krebspatienten untersucht.Methoden und Ergebnisse: Die Längsdehnung des linken Ventrikels (LV) und der freien Wand des RV wurden vor und nach einer 6-monatigen Behandlung (bei 68 Patienten) mit einer herstellerunabhängigen Software analysiert, zusammen mit der linksventrikulären Auswurffraktion (LVEF), der systolischen Exkursion der Trikuspidalklappe und der Änderung der RV-Flächenfraktion. Eine krebstherapiebedingte kardiale Dysfunktion wurde definiert als ein Abfall der LVEF von >10 % auf 53 %. Sowohl die LVEF-Fraktion (59±7% vs. 55±8%, p<0,0001) als auch die LV-Längsdehnung (-19,7±2,5% vs. -17,1±2,6%, p<0,0001) waren reduziert.Eine krebstherapiebedingte kardiale Dysfunktion wurde bei 20 Patienten (29 %) festgestellt. Bei 15 dieser 20 Patienten (75 %) wurde eine gleichzeitige relative Verringerung der RV-Längsdehnung in der freien Wand um 17±7 % festgestellt. Ein relativer Abfall der RV-Längsdehnung 17% hatte eine Sensitivität von 55% und eine Spezifität von 70%, um Patienten mit Krebsbehandlung zu identifizieren.Schlussfolgerungen: Die GLS-Analyse ermöglicht die Identifizierung einer subklinischen RV-Dysfunktion, die im Verlauf einer Krebsbehandlung auftritt, wenn konventionelle Indizes der RV-Dysfunktion nicht beeinträchtigt sind.